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Erschienen am: 25.03.2015

Das war die InfoVerm 2015

Über 600 Besucher kamen zur 29. Informationsveranstaltung der Bayerischen Vermessungsverwaltung (InfoVerm) am 23. März 2015 ins Audimax der Technischen Universität München

InfoVerm 2015

Die Besucher aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung informierten sich über den vielfältigen Einsatz amtlicher Geodaten sowie über neue Entwicklungen im Bereich der Geoinformatik.

Dr. Klement Aringer, der Präsident des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV), blickte in seiner Begrüßung zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2014: Es war geprägt von der weitgehend abgeschlossenen Integration des IT-Dienstleistungszentrums in das LDBV sowie vom fortschreitenden Breitbandausbau, bei dem die Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ÄDBV) die bayerischen Kommunen unterstützen. 2015 soll u.a. die Produktion der 3D-Gebäudemodelle in LoD2 mit inzwischen über 3,5 Millionen Gebäuden vorangetrieben werden. Zudem soll die Einführung des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) an den ÄDBV zum Abschluss kommen. Die Altformate DFK und ALB sind übergangsweise noch bis Ende 2017 erhältlich.

Über die ALKIS-Einführung aus Sicht der Kommunen berichtete Felix Kummer von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Seiner Erfahrung nach wird das neue System gut angenommen; die Umsetzung läuft problemlos. Ein bedeutender Mehrwert für die Kommunen liegt darin, dass mit ALKIS nun ein deutlich größerer Datenumfang zur Verfügung gestellt werden kann.

Voraussetzung zur Geodatennutzung ist ein einheitlicher Raumbezug: Johann Hilger, Referatsleiter für Produkte und zentrale Vertriebsaufgaben am LDBV, erläuterte in seinem Vortrag das Projekt KanU, die Umstellung des Liegenschaftskatasters auf das Koordinatensystem UTM. Bei diesem Prozess liege ein besonderes Augenmerk auf den individuellen Anforderungen der Kunden. Die Umstellung auf UTM erfolgt nach Abschluss der ALKIS-Einführung.

Wie Geodaten grenzübergreifend genutzt werden können, davon berichteten Lucia Erdt und Gerrit Bernstein von der Stadt Ulm. In einem Pilotprojekt erproben die Städte Ulm und Neu-Ulm den gegenseitigen Zugriff auf die Geobasisdaten des jeweils anderen Bundeslands. Unterschiedliche Datenstrukturen sorgen dabei für Herausforderungen. Auch vertragliche Grundlagen zur Nutzung sind noch zu schaffen.

Geodaten helfen auch bei einem anderen Zukunftsthema in Städten und Kommunen – bei der Energieplanung. Tobias Eder vom Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme der TU München erklärte, wie sich mit Hilfe von 3D-Gebäudemodellen Energiebedarf und Einsparmöglichkeiten ermitteln lassen.

Soll das Fachmarktzentrum in der Nähe der Schule gebaut werden – oder nicht? Klaus R. Müller von der Müller Systemtechnik GmbH beschrieb die Verwendung von Geodaten während der Entscheidungsfindung bei Bauvorhaben: Virtuelle Geländebegehungen veranschaulichen, wie sich ein Bau in die Umgebung einfügt. Lärmschutz, Einsehbarkeit und Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr können so analysiert werden.

Computersimulationen auf Grundlage amtlicher Geodaten erleichtern auch die Arbeit von Unfallgutachtern wie Peter Stolle (gutax-Unfallanayse GbR). Um einen Unfallablauf zu visualisieren und aufzuklären, kommen Digitale Orthophotos zum Einsatz: Sie helfen bei der Vermessung der Unfallstelle und der Analyse von z.B. Bremsspuren auf der Fahrbahn.
Einen Einblick in seine Arbeit beim Archäologischen Spessartprojekt gab Dr. Jürgen Jung. Um die Kulturlandschaft des Spessarts genau zu erforschen, sind Daten aus Airborne-Laserscanning unerlässlich: Sie zeigen die Geländestruktur von Hügelgräbern, historischen Wegen oder Burganlagen – und helfen bei der Rekonstruktion historischer Bauwerke.

Alle Vorträge zum Nachlesen: Zusammenfassung und Präsentationen.

Ausblick: Die InfoVerm2016 findet am Freitag, 18. März 2016, im Werner-von-Siemens-Hörsaal (Audimax) der Technischen Universität München statt.

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